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Mittelalterliches Monument mit Seltenheitswert

Beim Anblick der Burg Thurant reiben sich viele Burgenliebhaber verdutzt die Augen: Der auf den meisten Burgarealen hervorstechende Bergfried ist hier gleich in doppelter Ausführung vorhanden. Damit stellt das auf einem Schieferfelsen gebettete und über das Moselstädtchen Alken thronende Bauwerk eine Seltenheit dar. Thurant zählt nämlich zu den sogenannten Doppelburgen, die heute nur noch an wenigen Orten bestaunt werden können. Dass sich das historische Gemäuer zu einem derart faszinierenden Hingucker entwickelt hat, ist jedoch ein kleines Wunder. Immerhin ist seine Geschichte von Streitereien, Kriegen und jahrhundertelangem Verfall geprägt.

Die Burg Thurant ist untrennbar mit dem Namen Heinrich von Braunschweig verbunden. Der Pfalzgraf bei Rhein ließ das imposante Bauwerk ab 1198 vermutlich erbauen, um seine Machtposition in der Moselregion zu demonstrieren. Kurz zuvor hatte er noch an einem Kreuzzug teilgenommen und zusammen mit den anderen Kreuzfahrern erfolglos die im heutigen Libanon erbaute Festung Toron besetzt. Das aus seiner Sicht uneinnehmbare Gemäuer hatte ihn derart beeindruckt, dass er es zum Namensgeber für seine eigene Burg machte. Der Welfe war aber nicht der erste, der sich auf dem Felssporn niederließ. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass schon die Römer dort siedelten. Die Burg soll sogar teilweise auf den Grundmauern eines römischen Gebäudes erbaut worden sein. Einige Jahre nach Fertigstellung des Neubaus übernahm Heinrichs Sohn das Amt des Pfalzgrafen und damit auch die Kontrolle über die Burg. Da Heinrich der Jüngere aber bereits 1214 starb und keine Nachkommen hatte, entschied der amtierende Kaiser Friedrich II., den Wittelsbachern die Pfalzgrafschaft zuzusprechen. Von diesem Tag an war die Burg über Jahrzehnte immer wieder Gegenstand von Streitereien und Rückzugsort für Raubritter.

Erzbischöfe teilen Burgareal auf

1246 schlossen sich die beiden konkurrierenden Erzbischöfe von Köln und Trier zusammen, um dem Treiben der Raubritter gemeinsam ein Ende zu setzen. Von Freundschaft war jedoch keine Spur. Sie teilten das Areal auf und trennten die beiden Bereiche durch eine massive Mauer. In den folgenden Jahren bauten beide Bistümer ihre Seiten unabhängig voneinander aus. Das Ergebnis: Eine Doppelburg mit zwei Burgtoren, zwei Bergfrieden, zwei Palassen und mehreren Wohngebäuden.

Zerstörung und Wiederaufbau

Lange wurde das Bauwerk allerdings nicht instand gehalten: Bereits im 15. Jahrhundert zerfiel es nach mehreren Eigentümerwechseln zusehends. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) trug das Burgareal massive Schäden davon. 1812 wurden die übrig gebliebenen Gebäude schließlich von napoleonischen Truppen zerstört. Thurants Schicksal schien schon fast besiegelt. Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts entschied sich der Industrielle Robert Allmers, die mittlerweile zur Ruine verfallene Burg zu kaufen und zu rekonstruieren. Einige Bereiche wurden während des Zweiten Weltkriegs erneut zerstört, konnten nach Kriegsende aber wiederaufgebaut werden.

Mittelalterflair trifft auf Moselromantik

Daher kann sich die Burg Thurant, die nach wie vor in Privatbesitz ist, heute als imposanter und mit ihren beiden Bergfrieden auch seltener Blickfang präsentieren. Doch auch ihr Standort auf dem hohen Felssporn, der in Richtung Moselufer steil abfällt und zahlreiche Weinstöcke trägt, macht sie zu einem ganz besonderen Bauwerk. Sehenswert sind außerdem der Steingarten im Innenhof, die Burgkapelle, der Weinkeller, das Wappenzimmer und der alte Pferdestall mit Flaschenzug. Schauer dürften dem einen oder anderen Besucher bei einem Blick ins Verlies und auf die ausgestellten Folterinstrumente über den Rücken laufen. Die Furcht wird nach dem Erklimmen des Kölner Turms aber ganz sicher schnell vergehen. Von dort aus bietet sich nämlich ein unbeschreiblich schöner Ausblick auf das romantische Moseltal.

BURG THURANT

WIE KOMMT MAN HIN?
Sie erreichen die Burg mit dem Auto über die A61 oder die B49. Direkt neben der Burg finden Sie kostenlose Parkplätze.

WAS GIBT ES ZU SEHEN?
Alkens Wahrzeichen gibt Besuchern einen Einblick in das mittelalterliche Leben und bietet obendrein einen schönen Ausblick auf die Mosel. Die Burg kann von Anfang März bis Mitte November besichtigt werden. Der Eintrittspreis beträgt 4,50 Euro für Erwachsene und 3,00 Euro für Schüler und Studenten. Unter sieben Jahre ist der Eintritt frei.

WO SOLLTE MAN EINKEHREN?
Im Burgkiosk können sich hungrige oder durstige Burgerkunder eine kleine Stärkung gönnen.

Burg Thurant

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