Damit jeder Teller als perfektes kleines Gesamtkunstwerk den Anrichtesalon verlässt, arbeiten jetzt vier Leute Hand in Hand: Der erste platziert ein Bett aus Salatblättern auf dem Teller, der nächste verteilt die Tomaten, ein dritter den Burrata. Als letzter folgt der Küchenchef persönlich, platziert die „imitierte Tomate“ und macht gleichzeitig die Endabnahme jedes Tellers. Hier ein paar Salatblätter weg, dort stimmt die Tomatenmischung noch nicht, da muss ein wenig Vinaigrette vom Tellerrand gewischt werden. Dabei gibt er noch entspannt Auskunft darüber, wie ein solches Menü eigentlich entsteht: „Ich achte natürlich auf die Saisonalität der Zutaten. Außerdem habe ich als Lehre aus dem letzten Jahr mitgenommen, dass die einzelnen Gänge aus nicht zu vielen Komponenten bestehen dürfen, sonst kommen wir mit der Zeit nicht hin.“
Während die Gäste entspannt die harmonische Tomaten-Käse-Kreation genießen und sich einen perfekt dazu passenden 2014er Riesling aus dem Rheingau schmecken lassen, geht in der Schiffsküche der Fischgang seiner Vollendung entgegen: Die Linsen sind gar und bilden jetzt das Bett für den Waller in seinem würzigen Mantel aus Lardo. Diesmal wird in der Küche angerichtet, Schiffs- und Gastköche bilden ein gut funktionierendes Team, und als das Schiff allmählich die südlichen Ausläufer Kölns erreicht, serviert der Service den zweiten Gang.
Danach gönnt Philipp Wolter den reisenden Gourmets eine kleine Pause, bevor er sie mit einem auf den Punkt gegarten und butterzarten Kalbsrücken, Erbsen in mehrerlei Gestalt und gebratener Polenta verwöhnt.