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Die „Goethe“ trifft den „Turner“

Im Oberen Mittelrheintal auf den Spuren des britischen Malers William Turner wandeln.
Die Reisen mit den Schiffen der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt sind häufig zugleich Wegweiser und Türöffner für kulturelle Entdeckungen. Ein wunderbares Beispiel für die gelungene Verknüpfung zwischen Schiffstour und Rheinromantik ist die „William-Turner-Route“. Auf dem 67 Kilometer langen Abschnitt zwischen Koblenz und Bingen markieren 26 Standorte wichtige Stationen auf den Spuren des Malers William Turner durch das Obere Mittelrheintal. Passenderweise führt die KD Nostalgie-Route durch das gesamte UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrhein, zum Beispiel an Bord des detail­getreu restaurierten Schaufelradschiffs „Goethe“.

Die Überschrift der Kultur-Tour könnte auch lauten: „Goethe trifft Turner.“ Als das Schaufelradschiff „Goethe“ 1913 in Dienst gestellt wurde, weilte sein Namenspatron Johann Wolfgang von Goethe längst nicht mehr unter den Lebenden. Der bedeutendste Schöpfer deutschsprachiger Dichtung ist 1832 in Weimar gestorben. Einer seiner Zeitgenossen war der englische Maler Joseph Mallord William Turner, der von 1775 bis 1851 lebte. Der Brite unternahm 1817 seine erste Rheinreise. Der 26 Jahre ältere Goethe und Turner sind sich zwar nie begegnet, es wäre aber theoretisch möglich gewesen. Denn auch den Dichter zog es bei seinen Reisen häufig ins Rhein-Main-Gebiet.

Interessante William-Turner-Route

Gut 200 Jahre nach Turners erster Rheinreise bringt das KD-Schiff „Goethe“ die Gäste zu den Orten seines Schaffens entlang des Mittel­rheins. Die „William-Turner- Route“ ist ein Projekt des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal, das zusammen mit der Agentur SCHUMACHER – Brand + Interaction Design entwickelt wurde. William Turner gilt als einer der Väter der Rhein­romantik. Ihn faszinierten insbesondere die Ursprünglichkeit der Natur, die imposanten Ruinen und die ausgedehnten Weinberge. Seine Aquarelle spiegeln seine Eindrücke und Sicht auf das Tal wider. Die Werke basieren auf unzähligen Skizzen, mit denen er die Momente und Stimmungen des jeweiligen Augenblicks festhielt und später in seinem Londoner Atelier auf die Leinwand brachte. Turner ging es nicht nur um die Wiedergabe der Wirklichkeit, sondern für ihn standen die gesamte Atmosphäre, die Darstellung von Licht und Farbe im Fokus.

In die Fußstapfen des Malers treten

Auf der sehr gut aufbereiteten Route werden die Besucher eingeladen, die Malorte Turners zu betreten. Das ist wörtlich zu verstehen. Man kann buchstäblich in die Fußstapfen des Malers treten. In den jeweiligen Orten wie zum Beispiel in Bacharach, Oberwesel oder in St. Goarshausen markieren kreisrunde, begehbare Bronzeplatten im Boden William Turners „Stand-Punkte“ vor 200 Jahren. So ist es möglich, die Perspektive des Künstlers einzunehmen und nachzuspüren, wo und wie er die Details der Landschaft in seinen Skizzen festhielt. Über QR-Codes auf den Platten können weitere Informationen zu den Werken und zum Künstler abgerufen werden.

Foto: M.Siech
Private Collection Photo ∏ Agnew's Bridgeman

Um zu demonstrieren, wie das Prinzip angelegt ist, begeben wir uns in Boppard auf die Kreuzung Rheinallee/Michael-Bach-Straße. Die Turner-Platte liegt im Eingangsbereich der Rheinanlagen. Der Begleittext in der Broschüre und auf der Webseite turner-route.de verrät, dass William Turner während seines Aufenthalts am Bopparder Rheinufer schnelle Skizzen vom Arbeitsalltag der Menschen am Fluss angefertigt hat. Das abgebildete Sandtor ist auch heute noch die Kulisse für das rege Treiben rund um ein ankerndes Schiff. Im Hintergrund sind die Zwillingstürme der St. Severus Kirche zu sehen.

„Grandios ist beides: das Werk und die Präsentation auf der William-Turner-Route.“

Im Sommer reisen, im Winter malen

Noch sind nicht alle Standorte der Route markiert, aber der Besuch eines der zahlreichen Freiluft-Ateliers William Turners lohnt sich schon jetzt. Denn über die Jahrhunderte hat das Obere Mittelrheintal mit seiner einzigartigen Kultur- und Naturlandschaft  nichts von seiner Bedeutung als Inspirationsquelle für Künstler und Naturliebhaber eingebüßt. Vielleicht ist es ratsam, Skizzenblock und Bleistift mitzunehmen, um den Grundstock für eine eigene Bilderserie zu legen. Es muss ja nicht gleich die Dimension des Lebenswerkes von William Turner sein, das mehr als 19.000 Skizzen, Aquarelle, Aufzeichnungen sowie 100 Gemälde und nahezu 200 Ölstudien umfasste. Nachahmenswert ist indes die Arbeitsphilosophie Turners: Im Sommer reisen, im Winter malen.

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