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Das Tor zum UNESCO Welterbe erfahren

Ein perfekter Urlaubstag: Mit dem Schiff nach Rüdesheim und dann per E-Bike durch die Weinberge bis Eltville
Fahrrad und Schiff sind zwei Fortbewegungsmittel, die gut zusammen passen. Ja, klar sind sie unterschiedlich, aber sie ergänzen sich prima. Die Aktiv-Kombi Rad und Schiff verheißt einen perfekten Tag am Mittelrhein. Eine Radtour durch die Weinberge bedeutet fantastische Ein- und Ausblicke, Kultur, Kulinarik und keinen Muskelkater. Wie dieser Tag vorbei an Reben, Wiesen und Obstbäumen, Schlössern, Klöstern und Wegkreuzen aussehen kann, verrät die RheinZeit-Redaktion in ihrem Reisetagebuch.

Mit dem E-Bike die Steillage meistern

Wir gehen mit unseren E-Bikes in Eltville an Bord der MS Godesburg. Das KD Eventschiff fährt täglich um 8:30 Uhr ab Mainz. Der erste Halt ist um 8.45 Uhr in Wiesbaden-Biebrich. Wir rollen um 9.15 Uhr an Deck, verstauen unsere Räder und stärken uns erst einmal mit einem handfesten Frühstück. Schließlich liegen etliche Kilometer Fahrstrecke vor uns. Den ersten Teil der Tour schaffen wir gänzlich ohne Anstrengung, MS Godesburg sei Dank. Unser erstes Etappenziel ist Rüdesheim. Nun wird es ernst. Der (Wein)-Berg ruft, wir rufen zurück. Der herrliche Rheingau, das Tor zum UNESCO Welterbe, heißt unsere kleine Reisegruppe mit strahlend blauem Himmel willkommen. Vor uns liegen gut 22 Kilometer zurück nach Eltville. 288 Höhenmeter wollen überwunden werden. Für den Weg nach oben vertrauen wir auf unsere Fitness und auf die Kraft unserer E-Bikes.

Für die kommenden Stunden ist für uns Grün Trumpf. Vor allem dieses grüne Zeichen „R3a“, das an strategisch bedeutsamen Punkten auf der Strecke auftaucht und uns den Weg weist. Nicht irritieren lassen. Mitunter steht auf den Schildern nur „R3“. Das ist in Ordnung, das „a“ ist nicht ab- oder der Reblaus zum Opfer gefallen. „R3“ ist die frühere Bezeichnung. 

TIPP

Wer kein eigenes E-Bike hat, kann sich problemlos eins leihen. Zum Beispiel bei Ralf Nägler von „Radkranz“ in Rüdesheim. Vorbestellen ist ratsam, dann wartet zum gewünschten Zeitpunkt ein topgepflegtes Bike mit aufgeladenem Akku auf den Radler. Ungeübte sollten sich mit dem neuen Gefährten auf Zeit ein wenig vertraut machen, bevor sie losdüsen.

Grandioser Blick von der Abtei St. Hildegard ins Tal

Dass der Routenplaner an dem Punkt „anspruchsvolle Steigungen“ nicht übertrieben hat, wird beim Anstieg zur Abtei St. Hildegard oberhalb von Eibingen bei Rüdesheim deutlich. Die Abtei ist Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Wir strampeln, ohne zu schnaufen. Wo andere die Ketten zum Glühen bringen, schnurrt unser E-Bike wie ein Kätzchen. Der Vergleich hinkt ein wenig. Denn diese Spezies auf zwei Rädern bringt gute 30 Kilogramm auf die Waage. So oder so stockt der Atem, sobald das Benediktinerinnenkloster erreicht ist. Der Blick über die Rebstöcke des Klosterweingutes ist gigantisch. Ganz unten im Tal bahnt sich der Rhein seinen Weg, fast scheint es, als könnte man die Schiffe mit sanftem Fingerzeig anschieben. Natürlich haben sich die Maler der Romantik in dieses Motiv verliebt. Auch wir fühlen uns beschenkt. Nach einer kurzen Rast schlängeln wir uns wieder durch die Weinberge und nehmen Kurs auf das traditionsreiche Weingut Schloss Johannisberg. Der Riesling, der hier angebaut wird, und das steinerne Kleinod im Rheingau sollen bereits Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine erfreut haben.

Abstecher zu den Weingütern Schloss Johannisberg und Schloss Vollrads

Wir reißen uns von dem prächtigen Anblick los, bleiben dem Riesling treu und streben gen Oestrich-Winkel zum Schloss Vollrads. Es ist nach eigenen Angaben das älteste Weingut Deutschlands. Jedenfalls hat Schloss Vollrads eine Weinrechnung aus dem Jahr 1211 in seinen Akten. Für uns wird es höchste Zeit für eine kleine  Verschnaufpause. Im zur Vinothek umgebauten Kutscherhaus bestellen wir einen köstlichen Traubensecco. Wir genießen die alkoholfreie Alternative zum Sekt unter einem Sonnenschirm im Schlosshof. Hier ließe es sich leicht noch eine Weile aushalten, aber „Der Name der Rose“ wartet.

„Der Name der Rose“ im Kloster Eberbach

Genauer gesagt, zieht es uns zu einem der bedeutendsten Kunstdenkmäler Europas, zum Kloster Eberbach. Das für seinen Weinbau berühmte Kloster, eine ehemalige Zisterzienserabtei, und seine Gärten und Weinberge sind Teil des Naturparks Rhein-Taunus. Im Winter 1985/86 wurde innerhalb der Klostermauern das Mittelalter wieder lebendig. Mit viel Aufwand wurden im Kloster Eberbach fast alle Innenaufnahmen zum Kinofilm „Der Name der Rose“ gedreht. Er basiert auf dem gleichnamigen Weltbestseller von Umberto Eco. Aufmerksame Fans der Serie „Game of Thrones“ werden in einem Werbetrailer zum Start der fünften Staffel ebenfalls das Kloster erkannt haben. Eine Besichtigung der Abtei, deren Baukunst romanische und gotische Einflüsse erkennen lässt, lohnt sich nicht nur für Filmschaffende. Ebenfalls zu empfehlen ist ein Spaziergang auf dem historischen Klosterrundweg oder eine kleine Rast auf der Gartenterrasse.

Glücklich in der Wein,- Sekt und Rosenstadt Eltville

Nach Kloster Eberbach rückt unser Tour-Ende in greifbare Nähe. Nun ja, sieben Kilometer Abfahrt ins 150 Höhenmeter tiefer gelegene Eltville sind es schon noch. Etwas müde, aber total glücklich kommen wir wieder in Eltville an. Die „Wein-, Sekt- und Rosenstadt“ liegt idyllisch zwischen Wald, Reben und Rhein. Die historische Altstadt mit ihren malerischen Fachwerkhäusern ist einen kleinen Spaziergang wert. Wer nach der Radtour durch die Weinberge nach Wiesbaden oder Mainz zurück möchte, kann um 18.25 Uhr wieder an Bord der MS Godesburg gehen. Wir entspannen bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse des Lokals „511“ in unmittelbarer Nähe des KD-Anlegers und spüren noch eine Weile den Fahrtwind auf der Haut. Übrigens: Wer mehr über die kurfürstliche Burg aus dem 14. Jahrhundert in Eltville wissen möchte, braucht sich noch nicht einmal aufs E-Bike zu setzen. Ein Blick auf die Seiten 46 bis 50 der vorliegenden Ausgabe der „RheinZeit“ genügt. 

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